Wo die wilden Kerle wohnen? Bei uns leben zwei!
Und ja, mit meiner Erfahrung von zwei Jungs und einem Mädchen kann ich momentan deutlich sagen: Kerle sind wilder! Wer kann’s bestätigen oder mich vom Gegenteil überzeugen?
Auch Milla hat’s faustdick hinter den Ohren und wagt für ihr kleines Alter Dinge, da schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen. Trotzdem macht sie diese vorausschauender, vorsichtiger und feiner als ihre Brüder damals.
Zum Beispiel hat Milla von ihrer Tante zu ihrem ersten Geburtstag ein buntes Glockenspiel geschenkt bekommen. Sie hat den Schlegel in die Hand genommen und damit leise Töne klingen lassen. Als ich ihr gezeigt habe, dass es auch schön klingt, wenn man langsam von links nach rechts und zurück den Schlegel über die Metallplättchen streicht, hat sie das genauso langsam und liebevoll versucht nachzuahmen.
Bei Emil und Rio sah das damals anders aus und hörte sich auch anders an. Der Schlegel wurde als wahres Schlagwerkzeug eingesetzt und mit aller Kraft wild auf die Metallplättchen getrommelt. Es hat ihnen scheinbar unglaubliche Freude bereitet solchen Krach hervorzubringen. Mein Versuch, ihnen das langsame Streichen von einer Seite zur Nächsten zu zeigen, um die gesamte Tonleiter hoch und runter zu spielen, wurde kurz ausprobiert und dann “verbessert”, indem sie den Schlegel über die Plättchen trieben, als sei das Glockenspiel eine Käsereibe.
Damals dachte ich manchmal: Auweia, wo führt das hin mit diesen Energiebündeln?
Heute denke ich: Boys will be boys! Lass sie wilde Kerle sein dürfen – und Milla darf auch mitmachen!
Zum schöne Töne machen, gibt es heute für euch und eure Kinder meine Idee für ein Dreiton Holzspiel.
Ihr benötigt drei unterschiedlich breite Holzleisten aus möglichst hartem Holz, ein bisschen Farbe, starke Baumwollkordel und ein paar Hobbykenntnisse in der Holzbearbeitung. Das Holz muss zugeschnitten, geschliffen und gebohrt werden. Falls ihr das noch nicht gemacht habt, fragt in eurem Umfeld wer es kann, lasst es euch zeigen und versucht es selber mal. Holz ist ein tolles Material und by the way: Wilde Kerle sind meistens super Handwerker!
Habt einen guten Start in die Woche und Happy Monday!
Materialien
– 3 Holzleisten in unterschiedlichen Längen – unsere sind 22mm stark, 50mm hoch, sowie 16cm, 20cm und 24cm breit. Am besten benutzt ihr ein hartes Holz, da es nicht so schnell Dellen bekommt und auch schöner klingt. Die Kanten und Ecken der Leisten sollten mit Hilfe von Schleifpapier gebrochen, d.h. abgerundet werden.
– Acrylfarbe
– Malerkrepp
– Pinsel
– Baumwollkordel
– Schere
– Holzkugel gebohrt Durchmesser 30mm
– Holzstab Länge ca. 20cm
– Holzleim
– Masking Tape in zwei Farben
– Bohrmaschine und 6mm Holzbohrer
So geht’s
Nehmt die drei Holzleisten und klebt das Muster mit Malerkrepp ab, um sie nach euren Vorstellungen in unterschiedlichen Farben zu bemalen.
Die Holzleisten brauchen eine Bohrung für die Verbindungskordel, ungefähr 30mm vom Rand entfernt.
Zum Verbinden der Leisten benötigt ihr ein ca. 1m langes Stück Kordel. Umklebt an einer Seite das Ende der Kordel mit Klebeband, damit ihr es besser durch die Bohrungen fädeln könnt.
Legt euch die Leisten im Abstand von ca. 3cm parallel auf die Arbeitsfläche und beginnt die Leisten mit der Kordel zu verbinden. Unter den Leisten muss immer ein doppelter Knoten gemacht werden, damit die Kordel nicht durch die Bohrung rutscht.
Wenn ihr mögt, könnt ihr als Griff eine weitere Kordel mehrfach um die Verbindungskordel wickeln und an Anfang und Ende verknoten.
Um den Schlegel zu fertigen gebt ihr einen Klecks Holzleim in die Bohrung der Holzkugel und steckt dann den Holzstab hinein. Eventuell müsst ihr die Bohrung der Holzkugel mit Hilfe der Bohrmaschine vergrößern. Ich habe den fertigen Schlegelstab mit Masking Tape verschönert.
Fertig!